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Reparatur einer PDP8a
Reparatur einer PDP8a
Wie alles begann
Im Dezember 2010 entdeckte ich bei Ebay.uk eine PDP8a. Das Gerät machte einen sehr guten optischen Eindruck. Leider war die 8a nicht für den Versand nach Deutschland freigegeben, alsbald nahm ich dann Kontakt mit dem Anbieter auf. Dieser erklärte sich dann auch bereit nach Deutschland zu versenden. Die erste Hürde war genommen !
Das Gebot
Der Tag kam und es wurde spannend. Bei 420GBP geschah es dann: Ich wurde 5s vor Ende der Auktion überboten! Keine Zeit mehr zu reagieren! Pech!
Die Rettung
Einen Tag nach der verlorenen Auktion erhielt ich dann vom Verkäufer ein Angebot: Er hat noch ein zweites Gerät und das wollte er mir zum Preis meines letzten Gebotes anbieten. Es wurde nicht lange überlegt und das Angebot wurden angenommen.
Der Verkäufer erklärte mir weiterhin, das er die 8a vor dem verpacken noch einem Dauerlauf unterziehen wollte. Der Erfolg des Test wurde mir Tags drauf mitgeteilt und die 8a wurde verpackt und verschickt.
Die Anlieferung
Am 22.12.2010 war es dann soweit. Ein ca. 35 Kilo schweres Paket wurde angeliefert. Enthalten: Die PDP8a! Erstaunen über die schnelle Lieferung! Manch Kleineres Paket aus England ist bedeutend länger unterwegs und was noch wichtiger war: Das Paket war äußerlich unbeschädigt!
Das Auspacken
Nach dem Öffnen des Kartons und dem Entfernen von Unmengen von Verpackungsmaterial kam der Rechner dann zum Vorschein: Die ersehnte PDP8a...
Der optische Eindruck der 8a war vielversprechend! Die 7-Segment Anzeigeelemente für Adressen und Daten sowie die Tastatur der Bedienerkonsole sind in eine einwandfreiem Zustand. Kaum Kratzer und so gut wie keine Abnutzungsspuren auf der Tastatur! Sehr schön!
Dennoch, einen Blick ins innere zuwerfen bevor man das Gerät einschaltet lohnt sich immer.
Das Öffnen
Dazu musste jetzt erst einmal ergründet werden wie man die Frontplatte mit der Anzeige und dem Bedienteil sich demontieren lässt. Nach einigem Suchen wurde man dann auf der Unterseite der Bediener Frontplatte (Bedienerkonsole) fündig: Zwei Bohrungen mit einem Durchmesser von 5mm an dessen Enden sich je eine versenkte Innensechskantschraube befindet. Durch ausprobieren wurde dann der passende Innensechskantschraube ermittelt. Es passt recht gut ein 4mm Schlüssel.
Innenansichten
Nach dem entfernen der Frontplatte kam dann allerdings eine starke Ernüchterung auf. Die 4 enthaltenen Leiterplatten waren teilweise aus der seitlichen Halterung heraus gerutscht und Stark verbogen! Ein Transportschaden! Trotz guter Verpackung!
Unter anderem war die Leiterplatte mit den Ringkernspeicher sehr stark verbogen. Der Speicher besteht aus zwei aufeinander gestreckten Leiterplatten. Diese klafften auf der rechte Seite ca. 1cm auseinander. Nicht gut! Die Speicherkarte ist aufgrund der Ringkernspeichermatrix sehr empfindlich! Wenn nur ein Draht abgebrochen ist, undenkbar....
Was tun ?
Alles zurückschicken?
Ich entschied mich für den Versuch einer Reparatur, da die Geräte schon recht schwer in Europa zu bekommen sind.
Das nachfolgende Bild soll einen Eindruck vermitteln wie es in einer 8a aussieht. Leider sind zu dem Zeitpunkt keine Bilder entstanden die den Schaden zeigen, der Frust war zu groß. Von daher kann jetzt nur der aktuelle Zustand dargestellt werden.
Das Bild zeigt die 4 Steckkarten die in der PDP8a enthalten sind.
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Die oberste Steckkarte ist der PDP8a Prozessor M8315.
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Die zweite Karte ist das I/O Option Board M8316 ( Auf diese Leiterplatte sind das Interface für die Bedienerkonsole, eine serielle und eine parallele Schnittstelle).
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Die nächste Leiterplatte ist das extendet Option Board M8317 ( Hier sind die Funktionen Power-Fail / Auto-Restart, Bootstrap-Loaders, Memory Extension und Timeshare Control untergebracht.
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Die letzte Leiterplatte ist der Ringkernspeicher mit einer Größe von 16K x 12 Bit. Der Speicher ist wie schon erwähnt, in einer Sandwich-Technik bestehend aus der Leiterplatte für die Schreib-Leseelektronik und der Leiterplatte für die Ringkernspeichermatrix zusammengesetzt.
Der untere Teil kann noch mit 6 werteren Leiterplatten gefüllt werden. Den Abschluss bildet der Netztrafo und die Leiterplatte für das Netzteil, die ebenfalls Steckbar ausgeführt ist
Die Reparatur beginnt
Comming soon……
Hatte jetzt mal Zeit und Gelegenheit mich der PDP8a zu widmen. Zunächst hatte ich noch ein neues Option-Board M8316 von AMI-Parts erhalten. Dieses hatte ich dann gegen das in der 8A enthaltene ausgetauscht. Der Erfolg war dann: Ich konnte zumindest das Zählprogramm eingeben und starten.
Das Programm lief! Hurra ! Die Ernüchterung kam dann anschließend nach dem ich das Frontpanel wieder montiert hatte lief zunächst das Programm im Autostart wieder an (Der Speicher Funktioniert! :-)). Nach dem das Programm gestoppt wurden, wollte ich die Programmstartadresse wieder eingeben um die Speicherinhalte zu exiamieren. Dieses klappte dann wieder nicht !!:-((.
Wieder der alte Fehler! Blöd! Na immerhin funktionierte der Rechner ! Auch schon was! Also Frontpannel wieder abmontieren und erneut versuchen. Auffällig war nun, das wenn man auf eine bestimmte Stelle der Frontpannel-Leiterplatten drücke, die Eingabe der Adresse nun wieder funktionierte. Nach der erneuten Montage allerdings wieder nicht!
Danach wieder: Abbauen; Schaltplan für das Frontpannel konsultieren; Feststellen, das es da noch zwei weitere Steckverbinder gibt; Prüfen ob Stecker richtig sitzten; Anschließend reinigen; Wieder zusammen bauen und erneut testen-> Funktioniert! Schön ! Jetzt nur noch anbauen und hoffen, das es funktioniert-> Leider nicht ! Also hilft nur noch messen :-(. In Betracht kam hier das Signal „PULS LOAD ADD“. Gesagt getan. Adapterplatine hinein gesteckt und M8316 oben auf. Dann Scope angeschlossen und nach dem Messpunkt gesucht (E4 Pin1). Leider kein Impuls bei Betätigung der LA-Taste! Also mal an der Quelle messen. Dabei hatte ich dann das Frontpannel das zu nächst auf der 8A lag vor diese gelegt und noch einmal probiert: Es lief ! Sollte es eines der beiden Flachbandkabel sein? Mal inspizieren: DEC hatte an den Schneidklemmsteckern Klebstoff eingesetzt. Wohl zur leichteren Montage. Dieser hat jedenfalls sich an einem der Kabel verflüssigt und begonnen die offenen Flachbandkabelenden der einzelnen Adern zu oxidieren (Grünspann o.ä. ). Bei der weiteren Analyse habe ich dann festgestellt, das die Adern aus massiven Drähten und nicht aus Litzen bestehen! Sollte ein Aderbruch vorliegen? An einer Stelle gab es an der Isolation einer Ader eine Kleine Wölbung in der Nähe des Steckers. Die habe ich dann mal aufgeschnitten und siehe da: Gebrochen ! :-)) Also wurde ein neues Kabel gemacht, eingebaut und seit dem funktioniert die 8A , auch mit der „alten“ Karte!
Danach wurde noch die Serielle Schnittstelle getestet und festgestellt das diese auf der nachgekauften M8316 nicht funktioniert. Die UART bekommt keinen Takt . Habe diese Karte erst einmal bei Seite gelegt. Auf der mit der 8A gelieferten funktionierte diese dann. Habe zunächst das Echo-Programm ausprobiert bevor ich mit dem RIM-Lader Fokal 69 im RIM-Format lade.
Laut 8A Beschreibung sollte sich ein RIM-Loader im ROM auf der M8317 befinden. Dazu sollte man die BOOT-Taste 2 mal betätigen. Nach 2-maligem drücken besagter Taste startete dieser auch. Nun noch FCAL herunter laden und starten -> Nö, es startet nicht! Auch währen der Datenübertragung „flackerten“ die Adressen Anzeige nicht! Was tun?
Rim-Lader kontrollieren: Und hier wurde ich auch fündig! In der Adresse 7767 sollte laut Doku (PDP8a User Manual Tabelle 6-7 ) das Datum 6031 stehen . Angezeigt wurde aber 6030. Die Speicherzelle ließ sich jedoch auf den Wert 6031 manuell umprogrammieren. Ein anschließendes manuelles starten des RIM-Loaders ermöglichte es dann FOCAL69 zu laden und auch zu starten! Hurra :-)!
Nun wie kommt es nun zur 6030?
Zunächst einmal DIP-Schalter prüfen -> alles OK .
Dann ROM auslesen? Womit ? Bei den ROM's handelt es sich um 256x 4 TTL PROM's von MMI ( Type 6300-1). Im Netz habe ich dann noch eine Tabelle mit Vergleichstypen gefunden. Ein Vergleichstype ist 82S126. Das sagt mir schon mehr! Mal mit dem AL03 versuchen diese auszulesen. Also Win98-Rechner starten und AL03 ankurbeln. In der BPROM-Auswahlliste bin ich dann bei Phillips fündig geworden: 82S126! Was will man mehr! Da die PROM's auf der M8317 gesockelt sind ist es recht einfach diese auszulesen. Bei meinem M8317-Board sind PROM's mit der DEC-Indizierung 159A2 für ROM1 und 159A2 für ROM2 verbaut. Das Auslesen verlief problemlos und ergab zwei kleine Binär Dateien die dann nur noch nach der Beschreibung der ROM Organisation im PDP8a User Manual Kap. 6.19.1 zu einem brauchbaren Format zusammen gebastelt werden müssen. Das Konvertierungprogramm dazu habe ich dann in HP-VEE geschrieben (oder besser gezeichnet). Das Ergebnis ist jetzt nach einigen schieben und „verodern“ so aufbereitet, das man es direkt mit der Tabelle Tabelle 6-7 des User Manuals vergleichen kann.
Und siehe da: Die 6030 kommen direkt aus dem PROM! Und es gibt noch eine weitere Abweichung im RX8/E Boot-Programm! Tja, muss man erst einmal so hinnehmen. Habe mir schon neue PROM's bei Ebay bestellt mit denen ich dann die Abweichung korrigieren kann.
Fakt ist, mit den 6030 funktioniert der RIM-Lader nicht! Den RX8/E Boot konnte ich jetzt noch nicht ausprobieren.
Die Ausgelesenen Daten habe ich als xls-Tabelle beigefügt.
Da ich noch eine M8317 noch bei AMI-Parts bestellt habe werden ich mir die enthaltenen PROM's
auch noch mal genauer anschauen.
Das währe es erst einmal für heute!
Ach ja, die PROM's haben die Prozedur mit dem AL03 übersenden!